Ein Volontariat in Kenia, aber wie kann man sich das vorstellen? Die Kultur, die Menschen, die Kulinarik und die Religion kennen lernen- das war unser Ziel.
Nach einer langen Reise wurden wir sehr herzlich von der ansässigen Projektleiterin Mary in Empfang genommen. Das Projekt befindet sich in Rabour zehn Kilometer außerhalb von Kisumu am Viktoria See. Sie führte uns sogleich durch die Schule, den Kindergarten, das Waisenhaus und die ambulante Klinik. Alle, die wir dort trafen, geben einem sofort das Gefühl willkommen zu sein. Die Kinder präsentierten einen selbst ausgedachten Tanz, wobei sie „welcome our visitors“ sangen. Sie waren happy und wir waren begeistert. Diese fröhliche Begrüßung gab uns schon von Beginn an das Gefühl, dass das sechs unvergessliche Wochen werden.
Marjorie, eine der Projektleiterinnen, unterstützte uns den gesamten Aufenthalt sehr. So durften wir beispielsweise die Schulkinder zuhause besuchen. Das war eine sehr eindrucksvolle Erfahrung, da das Leben schon sehr zu dem europäischen Wohnstandard im Kontrast steht. Hauptsächlich halfen wir aber am Projektgelände von Sinidso e.V. dazu. Jeden Vormittag bewegten wir uns draußen auf dem Fußball-, Volleyball, oder Basketballplatz mit den Kindern von der Kindergartenklassse bis zur der achten Jahrganststufe. Sei es im regulären Sportunterricht oder einfach in den Bewegungspausen. Die Kinder machten immer sehr motiviert vielerlei kleinen Sportspiele mit oder genossen eine Entspannungszeit mit Yoga. Danach ging es meistens in den theoretischen Teil unseres Tages über. Dieser bestand darin, dass die dortigen Lehrer uns für den Nachmittagsunterricht Freiraum gaben, um den Kindern Deutsch und Sportwissenschaften näher zu bringen. Zu den kreativen Unterrichtsfächern, wie Kunst oder Musik, durften wir auch ein paar neue Einflüsse geben. So wurde das Lied „Bruder Jakob“ eifrig als Kanon in der dritten Klasse einstudiert. Zusätzlich zu dem schulischen Kontext bekamen wir einen Einblick in das Leben der einheimischen Menschen. Unter anderem durch die Mithilfe bei den kostenlosen Gesundheitschecks der ambulanten Klinik am wöchentlichen Markt direkt in Rabour. Zwischen Kühen, Ziegen oder Schafen wurden hier auch Schnüre oder elektrische Geräte angeboten. Das alles war zentriert am Dorfplatz und wir mittendrin. In der Mitte des Geschehens, genauso wie in den Kirchenbesuchen am Sonntag. Diese waren jedes Mal ein Fest, das wir zusammen mit den Kindern vom Sindiso-Projekt feiern durften.
Ein besonderes Highlight waren für uns die abendlichen Brettspiele mit den Kindern im Waisenhaus. Wir werden die Uno-Runden oder zahlreichen Tanzchoreographien zu den verschiedensten Liedern vermissen.
Die Kinder sind uns sehr ans Herz gewachsen. Wir haben einiges aus der Zeit in Kenia mitgenommen und einen erfahrungsreichen Sommer in Rabour erlebt.
Volunteering im Projekt von Sindiso e.V.? – Wir würden es immer wieder machen.
Fabia Seidel und Elija Rieser